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Parks Mitte
Tempelhof – ein Ortsteil der Parks
Berlin ist grün, die wahrscheinlich grünste Metropole der Welt. Und auch das alte Tempelhof hat daran einen erheblichen Anteil mit bestem Erholungswert: Mitten zwischen S-Bahn-Ring und Teltowkanal wird der Ortsteil von vier nahezu zusammenhängenden Parks durchquert. Eigentlich sind es sogar mehr: Auch die Blanke Helle auf dem Alboinplatz und die Anlage rund um den Lindenhof-Weiher mit seinen herrlichen Seerosen, die bereits auf Schöneberger Gebiet liegen, gehören praktisch dazu.
Eiszeit-Löcher
Diese "Kette" der Tempelhofer Parks ist durch Eiszeit-Löcher entstanden, die heute zum Teil noch als "Teiche" zu sehen sind. Am Ende der letzten Eiszeit blieben noch ein paar gewaltige Eisbrocken übrig, die mit Staub bedeckt wurden und so, vor Sonnenlicht geschützt, über einen Zeitraum bis zu eintausend Jahren nicht abschmolzen. Rund um diese Eisbrocken grünten inzwischen Moose, Gräser, Büsche und Bäume und ließen Jahr für Jahr eine Humusschicht emporwachsen. Als die Eisbrocken dann schließlich verschwanden, hinterließen sie tiefe Löcher, so genannte "Toteis-Löcher", die sich mit Grundwasser füllten. Vom Lindenhof-Weiher bis zum Franckepark sind diese noch zu sehen, im Bosepark und auf dem Reinhardplatz wurden die Eiszeit-Löcher einst zugeschüttet.
Schön, dass sich dieser Untergrund nicht so recht für Baulöwen eignet. So bleibt das alte Tempelhof grün - sicherer jedenfalls als das Flughafen-Feld. Wenn der Berliner Senat zum ehemaligen Flughafen "Tempelhofer Park" sagt, dann war diese Bezeichnung bis zur versprochenen Gartenschau IGA 2017 lediglich eine nicht eingehaltene Absichtserklärung oder "Zucker für Investoren".
Weitere grüne Tempelhofer Gebiete
Auch die Marienhöhe ist ein Tempelhofer Park, ein künstlicher Berg entstanden aus Schutt, den der zweite Weltkrieg hinterließ. Außerdem laden der Alarichplatz und weitere grüne Plätze mit Bänken zum Durchatmen ein.
Und gegenüber vom Hafen, direkt am Finanzamt, beginnt ein grüner Streifen, den man am Teltowkanal entlang wandern kann - von Tempelhof bis Lichterfelde, wenn Sie wollen.
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Blick durch den Bosepark
Im Bild eine der beiden weitläufigen Wiesen, die früher auch einmal Eiszeit-Löcher waren.
Im Hintergrund Altbauten in der Schönburgstraße.
Der Wilhelmsteich im Lehnepark
Auch Teiche, die sich durch so genannte "Toteislöcher" am Ende der letzten Eiszeit gebildet
haben, müssen gepflegt werden. Wie hier 2011 die Böschungen des Wilhelmsteichs.
Dorfkirche Tempelhof
Sie war das Zentrum einer Reihe von Feldsteinkirchen aus dem frühen 11. Jahrhundert:
Hier
befand sich die Komturei bzw. der Komturhof der Tempelritter für das Gebiet von
Rixdorf
bis Blankenfelde, alles Gemeinden mit ähnlichen Feldsteinkirchen.
Im Alten Park
Blick über einen Teil des Klarensees. An einer Engstelle, dort, wo heute eine kleine Brücke
den See überspannt, soll eine mittelalterliche Zugbrücke gewesen sein.
Marienhöhe
Hier der Gipfel dieses künstlichen Berges. Auf aufgetürmtem Schutt des 2. Weltkriegs
ist
hier 1951 eine reizvolle Parkanlage entstanden.
Brücke über die Rodelbahn
Die Marienhöhe erhielt, wie andere Trümmerschuttberge auch, eine Rodelbahn.
Intakte Stadtnatur
Selbst Reiher fühlen sich in den Tempelhofer Parkanlagen wohl.
Blanke Helle
Der nahe Alboinplatz grenzt direkt an Tempelhof. Um den See, die "Blanke Helle",
rankt sich eine Sage, in welcher die Sonnengöttin Hel auf einem Stier geritten sein soll.
Frühlingsstimmung
Die Weiden im Alten Park bekommen schon frisches Grün und die Enten auf dem
Klarensee sind recht aktiv.
Herbststimmung
Die alten Bäume im Bosepark mit bunter Färbung.
Winterlandschaft
Die Tempelhofer Parks sind auch im Winter bei Spaziergängern und Joggern beliebt.
Rathaus Tempelhof
Blick vom Alten Park aus. Hinter dem Rathaus liegt der Franckepark, in dessen Eiszeitloch
früher ein Wildgehege mit Rehen zu finden war.
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